Nibelungenfestspiele Worms
Die Nibelungen-Festspiele in Worms blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Erstmals wurden sie im Jahr 1937 ins Leben gerufen, als im Zuge nationalsozialistischer Kulturpolitik Friedrich Hebbels Drama Die Nibelungen aus dem Jahr 1861 aufgeführt wurde. Nach einer kurzen Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs endeten die Festspiele bereits 1939. Ein späterer Versuch, sie 1956 wieder aufleben zu lassen, blieb ohne langfristigen Erfolg.
Eine besondere Herausforderung erlebten die Festspiele im Jahr 2010, als aus finanziellen Gründen auf eine große Produktion verzichtet werden musste. Stattdessen wurde eine improvisierte Inszenierung unter dem Titel Teufel, Gott und Kaiser – Improvisationen über eine Zeit, in der das Nibelungenlied entstand auf dem Platz der Partnerschaft aufgeführt. Doch bereits im darauffolgenden Jahr, zum zehnjährigen Jubiläum, kehrte das Festival mit einer imposanten Open-Air-Aufführung vor dem Kaiserdom zu alter Größe zurück.
Seit 2018 wird zudem der Mario-Adorf-Preis verliehen, benannt nach dem renommierten Schauspieler, der sich intensiv für die Festspiele engagiert hat. Mit einer Dotierung von 10.000 Euro ehrt die Auszeichnung außergewöhnliche künstlerische Leistungen von Schauspielern, Regisseuren, Bühnenbildnern und anderen Mitwirkenden.
2002 "Die Nibelungen" - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke
Götz Schubert (Siegfried), Mario Adorf (Hagen)
2003 "Die Nibelungen – Im Angesicht der Götter" - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke
Hauptdarsteller: Christian Redl (Hagen), Stefan Jürgens (Siegfried)
2004 "Die Nibelungen – Der Fluch des Drachen" - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke
Hauptdarsteller: Alexander Khuon (Siegfried), Mario Adorf (Hagen)
2005 "Die Nibelungen – Ein deutsches Trauerspiel" Regie: Karin Beier - Fassung: Friedrich Hebbel
Hauptdarsteller: Götz Schubert (Siegfried), Maria Schrader (Kriemhild)
2006 "Die Nibelungen – Siegfrieds Frauen" - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke
Hauptdarsteller: Robert Dölle (Siegfried), Jasmin Tabatabai (Kriemhild)
2007 "Die Nibelungen – Die letzten Tage von Burgund" - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke Hauptdarsteller: Jasmin Tabatabai (Kriemhild), Dieter Mann (Hagen)
2008 Die neuen Nibelungen – „Siegfrieds Frauen“ und „Die letzten Tage von Burgund“
- Regie: Dieter Wedel - Fassung: Moritz Rinke
Hauptdarsteller: Uwe Bohm als Hagen: Walter Plathe als Volker v. Alzey
2009 "Das Leben des Siegfried" Regie: Gil Mehmert - Fassung: John von Düffel
Hauptdarsteller: Hagen: Christoph Maria Herbst als Hagen und Mathias Schlung als Seefred
2010 Teufel, Gott und Kaiser“ – Improvisationen über eine Zeit, in der das Nibelungenlied entstand
Gesamtleitung: Dieter Wedel
Schauspieler: Meret Becker, Roland Renner, Peter Striebeck, Heinz Hoenig, Dirk Bach, Steffi Plattner, Tilo Keiner, Dominique Voland, Anouschka Renzi, Alexandra Kamp, Joern Hinkel
2011 Uraufführung „Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß“
- Regie: Dieter Wedel - Fassung: Joshua Sobol
Hauptdarsteller: Rufus Beck als Joseph Süß Oppenheimer: und Peter Striebeck als Isaak Landauer
2012 „Das Vermögen des Herrn Süss“ - Regie: Dieter Wedel - Fassung: Joshua Sobol
Hauptdarsteller: Tom Quaas als Joseph Süß Oppenheimer und Peter Striebeck als Isaak Landauer
2013 Neuinszenierung „Hebbels Nibelungen - born to die“ - Regie/Fassung: Dieter Wedel
Hauptdarsteller: Vinzenz Kiefer als Siegfried und Kriemhild als Cosma Shiva Hagen
2014 Hebbels Nibelungen „Born this way“ - Regie: Dieter Wedel
Hauptdarsteller: Erol Sander als König Etzel und Charlotte Puder als Kriemhild
2015 "GEMETZEL" - Regie: Thomas Schadt - Autor: Albert Ostermaier
Hauptdarsteller: Alexander Khuon (Siegfried), Cornelia Gröschel (Kriemhild)
2016 "GOLD. Der Film der Nibelungen" - Regie: Nuran David Calis - Fassung: Albert Ostermaier
Hauptdarsteller: Alexander Khuon (Siegfried), Cornelia Gröschel (Kriemhild)
2017 "GLUT. Siegfried von Arabien" - Regie: Nuran David Calis - Fassung: Albert Ostermaier
Hauptdarsteller: Heio von Stetten (Hagen), Valerie Koch (Lady Adler)
2018 "Siegfrieds Erben" - Regie: Roger Vontobel - Fassung: Feridun Zaimoglu und Günter Senkel
Hauptdarsteller: Bruno Cathomas (König Siegmund), Jimi Blue Ochsenknecht (Siegfrieds Sohn)
2019 "Überwältigung" - Regie: Lilja Rupprecht - Fassung: Thomas Melle
Hauptdarsteller: Klaus Maria Brandauer als Hagen und Lisa Hrdina als Ortlieb
2020: Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten die Festspiele abgesagt werden.
2021 "Luther" - Regie: Ildikó Gáspár - Fassung: Lukas Bärfuss
Hauptdarsteller: Jürgen Tarrach als Albrecht, sein Bruder, später Bischof & Sunnyi Melles als Papst Leo X
2022: "hildensaga. ein königinnendrama" - Regie: Roger Vontobel - Fassung: Ferdinand Schmalz
Hauptdarsteller: Heiko Raulin als Hagen, Genija Rykova als Brünhild und Felix Rech als Siegfried
2023: "BRYNHILD" - Regie: Pınar Karabulut - Fassung: Maria Milisavljević
Hauptdarsteller: Lena Urzendowsky als Brynhild und Bless Amada als Odin
2024: "Der Diplomat" - Regie: Roger Vontobel - Fassung: Feridun Zaimoğlu und Günter Senkel
Hauptdarsteller: Franz Pätzold als Dietrich von Bern und Jasna Fritzi Bauer als Kriemhild
2025: "See aus Asche – Das Lied der Nibelungen" - Regie: Mina Salehpour - Fassung: Roland Schimmelpfennig
Impressionen vom ROTEN TEPPICH aufgenommen von Stefan Weißmann