Die wichtigsten Reformatoren
Martin Luther (1483-1546)
Dem Volk aufs Maul schauen - das war ein Erfolgsrezept von Martin Luther. So wurde der Sohn eines Bergbauunternehmers zu dem Mann, dessen Lehren eine neue Kirche begründeten, die Gesellschaft in Aufruhr versetzten und die Sprache bis heute prägen.
Johannes Calvin (1509-1564)
Der Humanist, Jurist und Theologe Johannes Calvin reformierte neben Martin Luther die spätmittelalterliche Kirche. Auf ihn berufen sich heute mehr als 80 Millionen reformierte Christen weltweit.
Thomas Müntzer (um 1489 - 1525)
Er kämpfte für soziale Gerechtigkeit - zuletzt mit dem Schwert. Für die einen war Thomas Müntzer ein Aufrührer, Schwärmer, ja gewalttätiger Irrer, für die anderen ein Vorläufer des Sozialismus und Anwalt der Menschenrechte am Beginn der Neuzeit.
500 Jahre Reformation - Illustrierte Sonderedition
Wittenberg und die Reformation
Die Sonderedition enthält acht Gedenkbriefe mit den Marken aus den Blocks "Wittenberg & die Reformation" und "Die Wegbegleiter der Reformation.
Auflage:
Ersttag: 09.09.2017
Das Jubiläum "500 Jahre Reformation" steht im Mittelpunkt des 115. Deutschen Philatelistentages in Lutherstadt Wittenberg. In aufwändiger buchbinderischer Handarbeit fertigt Schaubek zu diesem Anlass die Illustrierte Sonderedition "Wittenberg und die Reformation", die auf nur 115 Exemplare limitiert ist.
Das Album überzeugt mit einer gelungenen Kombination aus klassisch illustrierten Albumseiten und acht Sonderbriefen, die im Lieferumfang enthalten sind.
Die Sonderbriefe sind mit Marken des MZZ-Briefdienstes Halle, die bedeutende Persönlichkeiten der Reformationsbewegung abbilden, sowie einem Erinnerungsstempel zum Ausgabeanlass gestaltet. Alle Briefe und die Albumseiten sind mit eigens hierfür angefertigten Abbildungen eines regionalen Grafikers illustriert.
Philipp Melanchthon (1497-1560)
Melanchthon galt neben der mächtigen Figur Luthers lange als ewiger Zweiter. In Wirklichkeit stand er jedoch von Anfang an in der ersten Reihe: Der "kleine Grieche", wie ihn Luther nannte, brachte die Ideen der Reformation auf den Punkt.
Martin Bucer (1491-1551)
Martin Bucer suchte den Dialog zwischen den Reformatoren. Dabei wechselte er zum Leid der Beteiligten auch oft die Position. Martin Luther meinte einst, man könne ihm nicht trauen.
Ulrich Zwingli (1484-1531)https://strato-editor.com/.cm4all/widgetres.php/com.cm4all.wdn.PhotoGrid/images/thumbnail-grid.svg
Ulrich Zwingli überlebte die Pest und wurde am Ende für seinen Glauben buchstäblich in Stücke gerissen. Der Zeitgenosse Luthers führte mit Hilfe der Bürger die Reformation in Zürich ein und legte die Grundlage für die Reformierte Kirche.
Erasmus von Rotterdam (1466-1536)
Der niederländische Humanist und Kosmopolit setzte sich für Reformen in der katholischen Kirche ein - und wurde zugleich zu einem scharfen Kritiker von Martin Luthers radikalen Thesen.
Jan Hus (1370-1415)
Das Leben von Jan Hus endete 1415 in Konstanz als verurteilter Ketzer auf dem Scheiterhaufen. Doch nach seinem Tod wurden seine Gedanken erst richtig lebendig. Luther griff ein Jahrhundert später die zentralen Gedanken des Tschechen wieder auf.
John Knox (1514-1572)
John Knox war Galeerenhäftling, Prediger und Widersacher der Königin Maria Stuart. In seiner Heimat Schottland ist er eine Schlüsselfigur der Reformation. Knox starb vor 444 Jahren.
Heinrich IV (1553 - 1610)
Heinrich IV., von Navarra (französisch Henri IV, Henri Quatre, Henri le Grand, okzitanisch Enric Quate Lo Gran; * 13. Dezember 1553 in Pau, Navarra; † 14. Mai 1610 in Paris) war ab 1572 als Heinrich III. König von Navarra und von 1589 bis zu seiner Ermordung 1610 als Heinrich IV. König von Frankreich. In seiner gascognischen Heimat nannte man ihn in der Landessprache lo nòstre bon rei Enric (deutsch „unser guter König Heinrich“).
Heinrich spielte als erster Prinz von Geblüt und Anführer der hugenottischen Partei eine zentrale Rolle in den Hugenottenkriegen. Nach dem Aussterben des Hauses Valois erbte er die französische Krone und wurde der erste König aus dem Haus Bourbon. Er konnte sich jedoch erst nach seinem Übertritt zum Katholizismus endgültig auf Frankreichs Thron durchsetzen. Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nantes, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichen Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen.
Heinrich VIII. (1491 - 1547)
Tudor (englisch Henry Tudor; * 28. Juni 1491 in Greenwich; † 28. Januar 1547 im Whitehall-Palast, London) war von 1509 bis 1547 König von England, seit 1509 Herr und ab 1541 König von Irland. Die von ihm betriebene Trennung der englischen Kirche von Rom und die Errichtung der Anglikanischen Staatskirche mit dem König selbst als Oberhaupt hatten weitreichende religiöse, soziale und politische Folgen für die weitere Geschichte Englands.
Als jüngerer Sohn König Heinrichs VII. und der Elizabeth of York wurde Heinrich nach dem unerwarteten Tod seines älteren Bruders Arthur im Jahr 1502 Thronerbe. Mit dem Tod seines Vaters am 21. April 1509 wurde er siebzehnjährig der zweite Herrscher des Hauses Tudor auf dem englischen Thron. Seine Krönung im Juni 1509 wurde von der Bevölkerung euphorisch gefeiert und war nach den englischen Rosenkriegen die erste friedliche Thronbesteigung seit beinahe 100 Jahren.
Heinrich VIII. war der erste englische König mit einer Renaissanceausbildung, er sprach mehrere Sprachen, verfasste Gedichte, komponierte Musik und zeigte großes Interesse an religiösen Themen. In seiner Jugend war er ein athletischer, charismatischer Mann, in späteren Jahren jedoch fettleibig und chronisch krank. In der Populärkultur ist Heinrich VIII. vor allem für seine insgesamt sechs Ehen bekannt, von denen zwei mit der Annullierung der Ehe (Katharina von Aragon, Anna von Kleve), zwei mit der Hinrichtung der jeweiligen Ehefrau (Anne Boleyn, Catherine Howard), eine durch Tod im Wochenbett (Jane Seymour) und eine durch den Tod von Heinrich VIII. (Catherine Parr) endeten.
Die großen sozialen und religiösen Veränderungen seiner Regierungszeit hatten für England historische Bedeutung. Da seine erste Ehe mit Katharina von Aragon keinen männlichen Thronfolger hervorbrachte, strebte Heinrich in den 1520ern eine Annullierung seiner Ehe durch den Papst an, die dieser aber ablehnte. In der Folge führte Heinrich sein Land in die englische Reformation: Er sagte England von der römisch-katholischen Kirche los und begründete die Kirche Englands, zu deren Oberhaupt er sich selbst erhob. Schließlich enteignete er die englischen Klöster und löste sie auf. Daraufhin wurde er durch den Papst von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert. Obwohl Heinrichs religiöse Überzeugungen bis zuletzt im Kern katholisch blieben, ebnete er mit der Ablehnung der Autorität des Papstes und dem Druck einer staatlich autorisierten englischen Bibel den Weg für die protestantische Reformation in England. In den Worten des Historikers Eric Ives hinterließ Heinrich damit „eine tiefere Spur in der englischen Geschichte als jeder andere Monarch seit der normannischen Eroberung Englands und alle, die ihm folgten“.
Bei Heinrichs Tod fiel die Krone zunächst an seinen neunjährigen Sohn Eduard, nach dessen frühem Tod an seine älteste Tochter Maria und schließlich an seine Tochter Elisabeth, mit der das Haus Tudor 1603 endete.
Hans Tausen (1494 - 1561)
Hans Tausen, auch Johann Tausen bzw. Taussen genannt (* um 1494 in Birkende auf Fünen, Dänemark[1]; † 11. November 1561 in Ribe), war ein dänischer Theologe und evangelischer Reformator.
Casiodoro de Reina (1520 - 1594)
Casiodoro de Reina oder de Reyna (* um 1520 in Sevilla; † 15. März 1594 in Frankfurt am Main) war ein evangelischer Theologe, der (vermutlich zusammen mit einigen anderen) die Bibel ins Spanische übersetzte.
Johann Amos Comenius ( 1592 - 1670 )
Eine Tagung in Herrnhut, dem Gründungsort der von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) ins Leben gerufenen Herrnhuter Brüderunität, soll sich mit der Wirkungsgeschichte der Reformation bis zur Gegenwart beschäftigen und dabei auch kritische Fragen nicht aussparen. Die Beiträge hinterfragen neuzeitlicher Diskurse auf ihren Zusammenhang mit reformatorischen Traditionen einerseits und den katastrophalen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts (Stichworte: Totalitarismen, Weltkriege, Naturzerstörung, Globalisierung) andererseits. Zudem nehmen sie die europäische Wirkungsgeschichte von Denkern, Reformatoren und Theologen aus der Oberlausitz, etwa von Zinzendorf und Böhme, und ihre Ausstrahlung nach Osteuropa in den Blick. Johann Amos Comenius (1592–1670) war Bischof der Böhmischen Brüder, jener Gemeinschaft, auf die sich die Brüderunität in Herrnhut zurückführt. Er gilt als der große Pädagoge des 17. Jahrhunderts.Johann Amos Comenius
Eine Tagung in Herrnhut, dem Gründungsort der von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) ins Leben gerufenen Herrnhuter Brüderunität, soll sich mit der Wirkungsgeschichte der Reformation bis zur Gegenwart beschäftigen und dabei auch kritische Fragen nicht aussparen. Die Beiträge hinterfragen neuzeitlicher Diskurse auf ihren Zusammenhang mit reformatorischen Traditionen einerseits und den katastrophalen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts (Stichworte: Totalitarismen, Weltkriege, Naturzerstörung, Globalisierung) andererseits. Zudem nehmen sie die europäische Wirkungsgeschichte von Denkern, Reformatoren und Theologen aus der Oberlausitz, etwa von Zinzendorf und Böhme, und ihre Ausstrahlung nach Osteuropa in den Blick. Johann Amos Comenius (1592–1670) war Bischof der Böhmischen Brüder, jener Gemeinschaft, auf die sich die Brüderunität in Herrnhut zurückführt. Er gilt als der große Pädagoge des 17. Jahrhunderts.
Ulrich von Hutten (1458 - 1523 )
Ulrich entstammt dem fränkischen Adelsgeschlecht der Hutten. Er war ein Sohn von Ulrich von Hutten-Gronau (1458–1522) zu Steckelberg und Ottilie von Eberstein († 1523) zu Brandenstein. Obwohl ihm als Erstgeborenem eigentlich das Erbe zustand, wurde er 1499 von seinem Vater Ulrich in das Benediktiner-Kloster Fulda verfügt, wo er nach Erreichen des entsprechenden Alters Mönch werden sollte. Diese Maßnahme traf die Familie wohl hauptsächlich aus praktischen Erwägungen: Der junge Ulrich schien sich aufgrund seiner körperlichen Verfassung nicht für den Dienst als Ritter zu eignen und sollte daher eine geistliche Laufbahn einschlagen, die Versorgung und zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten versprach.
Johann Briesmann ( 1488 - 1549 )
(auch Brießmann, Brismann, Prysmann, sorbisch Jan Brězan; * 31. Dezember 1488 in Cottbus; † 1. Oktober 1549 in Königsberg) war ein deutsch-sorbischer evangelischer Theologe des 16. Jahrhunderts und Reformator.
Johannes Bugenhagen wurde am 24. Juni 1485 im pommerschen Wollin geboren. Nach dem Studium an der Universität von Greifswald arbeitete Bugenhagen seit 1504 als Lehrer und später Rektor der Stadtschule in Treptow an der Rega. In dieser Zeit befasste er sich bereits intensiv mit der Auslegung der Bibel.
1509 erhielt er die Priesterweihe und wurde Vikar an der Marienkirche in Treptow. 1517 begab sich Bugenhagen im Auftrag seines Fürsten Bogislav X. auf eine Reise durch Pommern, welche die Grundlage für seine 1518 fertiggestellte Chronik Pomerania bildete. Noch als Lektor der Mönchsschule des Kloster Belbuck befasste er sich mit den Ideen des Humanismus und der Reformation.
Erster evangelischer Pfarrer an der Wittenberger Stadtkirche
Beeinflusst von seinem Briefwechsel mit Martin Luther beschloss Bugenhagen 1521 nach Wittenberg zu reisen. Dort begann er mit dem Theologiestudium und hielt kurz darauf selbst Vorlesungen zur Bibelauslegung. Auf Empfehlung Martin Luthers wurde Johannes Bugenhagen im Oktober 1523 zum ersten evangelischen Pfarrer der Wittenberger Stadtkirche gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits ein Jahr mit Walpurga verheiratet. Seine Berufung zum Stadtpfarrer war damit ein deutliches Zeichen gegen das Zölibat.
Bugenhagen zählte zum inneren Kreis der Wittenberger Reformatoren. Schnell wurde er ein enger Vertrauter Luthers. Der zwei Jahre ältere Reformator betrachtete Bugenhagen als seinen Seelsorger, Beichtvater und väterlichen Freund. Als Stadtpfarrer schloss Bugenhagen 1525 auch Luthers Ehe mit Katharina von Bora und taufte deren Kinder. Er arbeitete mit den anderen Reformatoren an der Bibelübersetzung und übertrug diese später ins Niederdeutsche. Im Juni 1533 ist er einer der ersten, die an der Wittenberg Universität zum Doktor der evangelischen Theologie promovierten.
Reformator des Nordens
Seit 1528 war Bugenhagen für die Reformation vor allem im norddeutschen Raum unterwegs. Er reiste unter anderem nach Hamburg, Braunschweig, Lübeck und in seine Heimat Pommern. Dort verfasste er Kirchen- und Schulordnungen und half bei den notwendigen Veränderungen. Insbesondere für die Durchsetzung der Reformation in den nordischen Ländern war Bugenhagen von großer Bedeutung. Er verfasste die neue dänische Kirchenordnung und vollzog am 12. August 1537 die Krönung von Christian III. in Kopenhagen.
Aufgrund seiner Schriften und Reisen erhielt er den Beinamen Reformator des Nordens. Johannes Bugenhagen starb am 20. April 1558 und wurde in der Wittenberger Stadtkirche beigesetzt.